Montag, 20. August 2012

Oracle JRE 7 für Mac OS X 10.7 und OS X 10.8

Mit dem letzte Woche veröffentlichten JRE 7u6 hat Oracle nach dem Mac-JDK im Frühjahr nun erstmals ein reines JRE für Mac OS X ab Version 10.7.3 (d.h. auch für OS X 10.8.x) freigegeben. Endanwender können die Software nun endlich vereinfacht von java.com herunterladen und müssen sich nicht mehr durch die Entwicklerseiten klicken. Entsprechend einfach ist die Installation – das JRE wird als DMG ausgeliefert:
Das übliche Mac OS X-Installationsprogramm führt dann durch die Installation:
Im Unterschied zum JDK werden keine Entwickler-Werkzeuge und -Dokumentation mitgeliefert. Genau genommen liefert Oracle mit dem Mac-JRE im Wesentlichen nur das Applet-Plugin für Web-Browser aus, d.h. Anwendungen, die sich auf das java-Kommandozeilentool verlassen, laufen damit nicht. Mit dem Oracle-Applet-Plugin wird Java 7 auch zur Standard-Version im Browser, unabhängig davon, ob eine Apple-Java-6-Umgebung installiert ist.

Weil Oracles Java nicht mehr über die Softwareaktualisierung von Mac OS X auf den neuesten Stand gebracht wird, ist es gut, dass das JRE eine Auto-Update-Funktion mitbringt. Oracle hat dafür das Rad nicht neu erfunden, sondern greift auf das bekannte Sparkle-Framework zurück.

Zusätzlich installiert das JRE in den Mac-Systemeinstellungen das von anderen Betriebssystemen bekannte "Java Control Panel":
Leider ist das Control Panel noch nicht wirklich gut in OS X integriert, denn nach dem Klick auf das Java-Symbol öffnet sich das Panel in einem separaten Fenster:
Immerhin findet sich dadurch jeder, der das Java Control Panel von anderen Systemen kennt, sofort bzgl. Netzwerk-Proxies, Zertifikaten etc. zurecht.

Für Entwickler ist klar, dass sie sich das JDK 7 installieren (in dem u.a. das JRE enthalten ist), wahrscheinlich zusätzlich zu Apples Java-6-Implementierung. Welches Java aber sollte sich ein normaler Endanwender auf seinem Mac-System installieren? Java 7 ist seit über einem Jahr verfügbar, Java 6 wird von Oracle nur noch bis Februar 2013 öffentlich gepflegt werden (dann wird ziemlich sicher auch Apple keine Java-6-Updates mehr anbieten) – das spricht für Java 7. Weil aber viele Mac-Java-Anwendungen durch ihren Start-Code noch an Java 6 gebunden sind, muss man zur Zeit eigentlich noch zwingend Apples Java 6 installieren. Also: Am besten installiert man derzeit beide Java-Versionen – und von Java 7 am besten das JDK 7, damit alle Tools mitinstalliert werden, die eventuell zum Starten einer Anwendung benötigt werden.

Wenn man bereits ein JDK 7 auf dem Rechner hat und eine neue Version davon installiert, wird die alte Version – anders als beim JRE – nicht vom Rechner gelöscht, sondern steht zusätzlich zur Verfügung (Entwickler wollen ja durchaus mal unterschiedliche Java-7-Versionen im Vergleich testen). Man sollte daher nach der Installation unbedingt in den Java-Einstellungen (im Ordner "Dienstprogramme") prüfen (und ggfs. korrigieren), welches Java-7-Update aktiv ist:

Und ein Hinweis zum Schluss: Wenn man nur das JRE installiert hat, taucht dies in den Java-Einstellungen nicht auf; dort werden nur die auf dem Rechner vorhandenen JDKs aufgelistet.